Psychotherapie, Coaching, Supervision
Mag. Helmut Egger
Psychotherapeut (Systemische Familientherapie, ÖAS)
Klinischer und Gesundheitspsychologe (BÖP)
Supervisor und Coach (ÖVS)
Weiterbildung Kinder- und Jugendlichentherapie (VPA)
Praxis:
5023 Salzburg Zeisigstr. 30 (Gemeinschaftspraxis Gnigl)
4020 Linz Volksfeststrasse 12 (Praxisgemeinschaft Rundherum)
Psychotherapie, Coaching, Supervision
Mag. Helmut Egger
Psychotherapeut (Systemische Familientherapie, ÖAS)
Klinischer und Gesundheitspsychologe (BÖP)
Supervisor und Coach (ÖVS)
Weiterbildung Kinder- und Jugendlichentherapie (VPA)
Praxis:
5023 Salzburg Zeisigstr. 30 (Gemeinschaftspraxis Gnigl)
4020 Linz Volksfeststrasse 12 (Praxisgemeinschaft Rundherum)

We are much more human than otherwise.

Harry Stack Sullivan, amerik. Psychiater und Pionier der Psychotherapie bei Schizophrenie (1892-1949)

Psychose, Schizophrenie, schizoaffektive Störung und verwandte Diagnosen

Akute Psychosen, schizophrene Erkrankungen und verwandte Phänomene sind immer noch mit einem großen Stigma behaftet, ‚verrücktes’ Verhalten ist uns unerklärlich und unheimlich. Und dennoch täuscht diese große Kluft, die wir zwischen ‚normal’ und ‚verrückt’ zu sehen meinen, uns über die prinzipielle Verstehbarkeit und Erreichbarkeit auch von diesen Menschen hinweg, woran uns der 1949 verstorbene amerikanische Psychiater Harry Sullivan mit seiner berühmt gewordenen Aussage: „Wir sind alle viel mehr menschlich als alles andere“ erinnert.
Auch wenn in akuten psychotischen Zuständen ein psychotherapeutischer Zugang oftmals schwierig ist (auch wenn Behandlungsansätze vor allem aus dem skandinavischen Raum zeigen, dass dieser nicht prinzipiell unmöglich ist), ist auf jeden Fall Psychotherapie eine sinnvolle Ergänzung, wenn es darum geht, so schwierige Erfahrungen wie eine akute Psychose oder die Gestaltung des weiteren Lebens mit einer so schwerwiegenden Diagnose wie zum Beispiel Schizophrenie aktiv anzugehen. Auch können manchmal Symptome, die auf die medikamentöse Behandlung schlecht ansprechen, psychotherapeutisch zumindest beeinflusst werden. Ich sehe die psychotherapeutische Behandlung als wertvolle Ergänzung, nicht als Alternative zu einer notwendigen psychiatrischen Behandlung. Psychotherapie als wichtiger Teil einer umfassenden Behandlung der Schizophrenie und verwandter psychischer Störungen ist zum Beispiel inzwischen in Großbritannien in den dortigen Behandlungsleitlinien des National Institute for Health and Care Excellence festgehalten (NICE-Guidelines), ebenfalls ist im skandinavischen Raum Psychotherapie ein wesentlicher Teil der psychiatrischen Versorgung. Besonders interessante Vorgehensweisen gibt es diesbezüglich in Finnland, die unter den Stichworten ‚bedürfnisangepasste Behandlung’ (need adapted treatment) und ‚offener Dialog’ (open dialogue) auch im deutschsprachigen Raum bekannt geworden sind.

Ich habe sowohl gute Erfahrungen mit einzeltherapeutischen Sitzungen mit dem oder der Betroffenen als auch mit Therapietreffen mit dem Schizophrenie-Patienten bzw. der Patientin und weiteren Familienmitgliedern gemacht. Denn oft verändert eine solche Diagnose nicht nur das Leben für die Person, die sie ‚bekommt’, sondern gibt auch den Angehörigen Herausforderungen auf. Daher können auch Beratungen der Angehörigen ohne den Patienten – der Eltern oder des Partners – sinnvoll und hilfreich sein – auch dies ist möglich. Mein übliches Angebot ist hier das einer weniger dichten, dafür aber langfristigen therapeutischen Begleitung. Ich arbeite hier mit Terminen in mindestens vierzehntägigen, oft aber auch monatlichen (manchmal auch mit noch längeren Abständen) zwischen den Sitzungen, aber das dafür bei Bedarf auch über mehrere Jahre hinweg. Es handelt sich hier also nicht um ein kurztherapeutisches Vorgehen, wie es für viele systemische Psychotherapien typisch ist, es werden in der ‚klassischen’ Literatur zur systemischen Psychotherapie psychotischer Störungen allerdings oft auch sehr gute Erfolge mit kurzen Therapien, aber oftmals ebenfalls mit langen Abständen zwischen den einzelnen Therapiesitzungen berichtet (oftmals als ‚lange Kurzzeittherapie’ bezeichnet).

Welches Setting im jeweiligen Fall am aussichtsreichsten erscheint herauszufinden ist die gemeinsame Aufgabe von Therapeut und Klient (bzw. Familie) im Erstgespräch und kann und soll natürlich im Verlauf der Psychotherapie bei Bedarf auch geändert werden.